Vanishing Point

Premiere: 02. Dezember 2022 - LAB Frankfurt

Gesang: Saskia Sophie Maas, Jonathan Macker, Maria Melts
Tanz: Ariadni Agnanti
Ensemble Modern

Komposition: Thierry Tidrow
Libretto: Jari Niesner
Ausstattung: Petra Schnakenberg
Dramaturgie: Sina Dotzert
Musikalische Leitung: Alexander Sinan Binder

Eine Bildhauerin arbeitet an einer Skulptur, als eine Galeristin ihr Studio betritt und ihr mitteilt, dass es für ihr neues Objekt bereits einen potentiellen Käufer gebe. Dieser betritt das Atelier, lässt sich Stück für Stück von dem ungewöhnlichen Werk einnehmen und der Kauf ist – gegen den Willen der Künstlerin – besiegelt. Die Statue wiederum scheint ihren eigenen Kopf zu haben und es kommt zum Eklat.

Ausstatterin Petra Schnakenberg und Regisseurin Ariane Kareev rücken die Statue, halb Werk, halb Mensch, auf einer ansonsten leeren Bühne ins Zentrum des Geschehens. Die prächtigen und farbenfrohen Kostüme erinnern an vergangene Epochen und zitieren Codes von Klasse und Geschlechtlichkeit, die unsere Gegenwart prägen. Komponist Thierry Tidrow findet dazu nahbare und plastische Klänge, die ein dynamisches und wirkungsmächtiges Spiel innerhalb von Erwartungen und Konventionen auslösen. Ein Spiel, welches Ariane Kareev in ihrer körperlich anspruchsvollen und emotional dicht gewebten Regieführung aufgreift.

Und so tanzt das Stück einem Abgrund entgegen – und mit dem fragenden, beinahe absurden Schluss dieser modernen Fabel darüber hinaus, daran vorbei oder mitten hinein? »vanishing point« ist eine Hommage an das Lebendige und Unzähmbare, das aller Kunst innewohnt.



Fotos:Sonja Palade

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